Fruchtzucker hört sich zunächst einmal gesund an, da er natürlicher Bestandteil von Obst und manchen Gemüsesorten ist. Viele Menschen glauben darum, Fructose wäre gesünder als Haushaltszucker. Weit gefehlt!
Haushaltszucker an sich ist schon schlecht – und Fructose ist gleich doppelt schlecht. Nur zehn Prozent vom Fruchtzucker können wir als Energie verwenden. Der überwiegende Teil wird in Fett umgewandelt. Die Folge: Gewichtszunahme, Erhöhung der Triglyceride im Blut und die Entstehung einer Fettleber.
Diabetes mellitus, Arteriosklerose und die sogenannte nicht-alkoholische Fettleber werden durch den Verzehr von Fructose enorm beschleunigt. Da hat so mancher das Äquivalent einer Säuferleber und hat noch nicht mal etwas davon gehabt. Schade eigentlich. Merke: Die Fettleber selber tut nicht weh, aber Müdigkeit ist der Schmerz der Leber! Viele Menschen essen im guten Glauben große Mengen süßes Obst und schaden ihrem Körper mehr, als sie ihm nutzen.
Unerkannte Gefahr
Die Industrie liebt den Fruchtzucker, da er billig herzustellen ist und die doppelte Süßkraft vom Haushaltszucker besitzt. Darum findet man Fructose in Limonaden, Cola, Marmeladen und vor allem in Light-Produkten. Letztere dürfen mit der irreführenden Aufschrift „ohne Zuckerzusatz“ werben. Klar: Haushaltszucker wurde nicht zugesetzt. Wohl aber die nicht deklarationspflichtige und noch viel ungesündere Fructose.
Der Verzehr von Fructose hemmt die Ausschüttung des Hormons Leptin, welches das Sättigungsgefühl an das Gehirn vermittelt. Darum kann Fructose wahre Heißhungerattacken auslösen. In Zukunft sollten Sie sich also sehr genau mit diesem ungesunden Zucker auseinandersetzen und ihn vermeiden, wo es geht. Und das ist gar nicht so einfach. Unsere Obstsorten wurden nämlich in den letzten Jahrzehnten immer süßer gezüchtet: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Aprikosen, Pfirsiche, Weintrauben und Dörrobst sind wahre Fructosebomben. Fructosearm sind dagegen Limetten, Zitronen und Orangen. Alle naturbelassenen Jogurts und Milchprodukte gehören ebenfalls in die letzte Kategorie, nicht aber solche mit Fruchtzubereitung oder Honig.
Achtung: Fructose im Gemüse
Auch bei den Gemüsen gibt es Unterschiede: Kopfsalat, Feldsalat, Chicorée, Löwenzahn, Spinat, Pilze, Brokkoli, Spargel, Rettich, Radieschen und Rhabarber sind fructosearm. Fructosehaltiger sind Auberginen, Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Fenchel, Gurken, Karotten, Lauch, Rosenkohl, Kohlrabi, Tomaten, Weißkohl, Zucchini, Zuckermais und Zwiebeln.
Grundsätzlich sollten Sie sich das Süßempfinden abtrainieren. Auch wenn Industrie um das Gegenteil bemüht ist. Über den süßen Geschmack versucht sie die Waren an die Verbraucher zu bringen. Das fängt schon im Kindesalter an. „Fruchtzwerge“ etwa sind Zuckerbomben. Kein Wunder: Kinder haben eine um das Vierfache höhere Süßschwelle als Erwachsene. Das bedeutet: Es muss viermal so viel Zucker rein, damit Kinder Essen als süß empfinden. Und die natürlichen Lebensmittel schmecken dann einfach nicht mehr so gut. Damit ist den ungesunden Industrieprodukten der Weg geebnet.
Ich garantiere Ihnen: Wer seinen Kaffee einmal 14 Tage ohne Zucker trinkt – und danach aus Versehen einen Kaffee mit Zucker erwischt – der spuckt die süße Plörre angeekelt wieder aus. Dies Beispiel zeigt, dass man sich innerhalb von zwei Wochen ein anderes Geschmacksverhalten antrainieren kann. Meiden Sie alle süßen Getränke und Light-Produkte, essen Sie viel mehr Gemüse (auch gerne einmal roh mit Dip) als Obst. Im Gemüse befinden sich die gleichen Vitamine und Spurenelemente ohne den ungesunden Fruchtzucker. Ihre Blutfette werden sich verbessern – die Leber atmet auf.