Gibt es ein männliches Klimakterium? Hier streiten sich die Gelehrten. Im weiblichen Klimakterium versiegt die Hormonproduktion in den Eierstöcken ziemlich abrupt. Darum macht sich hier der Wechsel sehr deutlich bemerkbar. Auch kann eine 60-jährige Frau nicht mehr Mutter werden – zumindest nicht natürliche Art und Weise. Beim Mann vollzieht sich der Hormonabfall wenn überhaupt eher schleichend. Bei manchen bleibt die Produktion des männlichen Geschlechtshormones sogar bis ins hohe Alter erhalten. Anthony Quinn, der insgesamt 13 Kinder von 5 Frauen hatte, soll sogar mit 82 noch einmal Vater geworden sein – und das vor der Erfindung von Viagra.
Eine ausreichend hohe Testosteronproduktion hat viele Vorteile. Denn je länger die körpereigene Produktion des anabol (aufbauend) wirkenden Testosterons erhalten bleibt, desto langsamer altert man. Und nicht nur für die Libido und Potenz ist ein hoher Testosteronspiegel förderlich. Auch auf den Muskel- und Knochenaufbau, auf die Stimmungslage, den Inneren Antrieb, die Dynamik und den Pepp wirkt sich das Testosteron positiv aus. Dementsprechend vielfältig sind die Symptome beim sinkenden Testosteronspiegel: Stimmungsschwankungen von melancholisch bis depressiv, mangelnder Antrieb, sexuelle Funktionsstörungen, Muskelabbau und Fettaufbau, Stoffwechselveränderungen bis hin zum Diabetes mellitus Typ II können Auswirkungen der gleichen Ursache sein. Alle diese Veränderungen zeigen erst viel zu spät an, dass die Hormonproduktion schon längere Zeit vermindert ist. Insgesamt ist das Testosterondefizit die häufigste – allerdings auch die am wenigsten diagnostizierte – hormonelle Störung beim Mann. Grund genug, sich um dieses Hormon zu kümmern.
Das Altern an sich ist zunächst kein Grund für eine verminderte Hormonproduktion. Darum ist auch nicht jeder Mann betroffen. Häufig sind es die Lebensumstände, die die Hormonsynthese – sowohl positiv wie auch negativ – beeinflussen. Stress beispielsweise gilt als Hormonkiller Nummer eins. So können sinkende Testosteronspiegel ein Seismograph für psychische Belastung sein. Verifizieren kann man das, wenn man im Blut neben dem Testosteron auch das Stresshormon Cortisol misst. Das abbauende (katabole) Cortisol und das anabol wirkende Testosteron sind nämlich erbitterte Gegenspieler. Cortisol unterdrückt das Testosteron – Gas geben und bremsen gleichzeitig funktioniert nicht. Darum braucht man sich bei erhöhten Stresshormonen über ein tiefes Testosteron nicht zu wundern. Zusätzlich sollte man beim Arzt den Gesamt-Eiweißwert und den Zinkspiegel im Blut bestimmen lassen. Denn nur bei einem hohen Eiweiß- und Zinkspiegel kann der Körper genügend Testosteron produzieren. Nicht umsonst gelten Austern – reich an Eiweiß und Zink – seit dem Altertum als potentes Aphrodisiakum.
Ein hoher Testosteronspiegel unterstützt den Muskelaufbau. Darum geraten Sportler immer wieder in Versuchung, mit einer verbotenen Testosteronspritze den Muskelaufbau illegal zu beschleunigen. Umgekehrt beeinflusst aber auch eine hohe Muskelmasse die natürliche Testosteronproduktion. Darum ist jede Art des muskulären Trainings geeignet, die körpereigene Hormonproduktion anzukurbeln. Mindestens zwei Mal pro Woche sollte man ein Muskelaufbautraining machen, besser noch ist ein täglicher kurzer Workout mit Liegestützen, Crunches, Klimmzügen oder Hanteln. Auch das Theraband kann wertvolle Dienste erweisen und passt als kleinstes Fitnessstudio der Welt in jede Westentasche.
In den U.S.A. verdienen Anti-Aging-Ärzte sehr viel Geld mit künstlichen Hormongaben. Besonders Palm Springs gilt als das „Wartezimmer Gottes“, wo sich ebenso gut betuchte wie betagte friedhofsblonde Pensionäre mit freundlicher Unterstützung der Pharmaindustrie einen fast jugendlichen muskulären Body formen lassen. Das wollen wir natürlich nicht. Denn sobald man mit künstlichen Hormongaben beginnt, erlahmt die natürliche körpereigene Produktion. Darum sollte man mit einer Hormonersatztherapie nur dann beginnen, wenn entsprechende Symptome vorhanden und alle natürlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. In meiner Praxis verfüge ich über viele Möglichkeiten, die natürliche Testosteronproduktion zu unterstützen. Der Schlüssel dazu liegt im Blut. Hier können Sie eine kostenlose Checkliste herunterladen, welche Blutwerte Ihr Hausarzt oder Urologe abnehmen sollte. Dazu gibt es wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Hormonproduktion unterstützen können und trotzdem vor keiner Dopingkontrolle Angst haben müssen.