Streng genommen sind Morbus Alzheimer und Demenz zwei verschiedene Krankheiten – mit den gleichen Auswirkungen. Der Demenz liegt eher eine Durchblutungsstörung im Gehirn zugrunde, wodurch die Gehirnzellen zugrunde gehen. Beim Alzheimer wird zunächst die Kommunikation
zwischen den Hirnzellen durch spezielle Ablagerungen gestört, und dann erst werden die Gehirnzellen abgebaut. Da die Vorsorge für beide
Krankheiten ziemlich ähnlich ist, wollen wir hier unsere Tipps der Einfachheit halber – wissenschaftlich nicht ganz korrekt – zusammen fassen. Es wäre ja auch ziemlich ungeschickt, wenn wir alles unternehmen, um dem Alzheimer zu entfliehen, und dann der Demenz mit offenen Armen entgegen laufen.
Diese Faktoren schädigen Ihr Gehirn:
Nikotin und Alkohol:
Dass die Genussgifte Nikotin und Alkohol sowohl der Gehirndurchblutung als auch den Gehirnzellen schaden, dürfen wir als bekannt voraussetzen. Darum sollte Nikotin ganz – und beim Alkohol zumindest die „Beschleuniger“, die hochprozentigen Spirituosen gemieden werden. Auch das tägliche Gläschen Rotwein ist entgegen landläufiger Meinung weder für die Durchblutung noch für das Gehirn gesund. Ansonsten lautet meine persönliche Devise: Qualität vor Quantität. Wer ein gutes Glas Wein im Kreise seiner Freunde genießt, der sollte das herzlich gerne und auch mit gutem Gewissen tun. Denn wer nicht genießen kann, der könnte selbst einmal ungenießbar werden.
Aluminium:
Nicht ganz so bekannt ist die Tatsache, dass Aluminium den Ausbruch von Alzheimer beschleunigt. Diesen Stoff nehmen wir oft zu uns, wenn wir Lebensmitteln mit den so genannten „E‑Nummern“ verzehren. E173 wird als aluminiumhaltiger Farbstoff vielen Gerichten zugesetzt. Zitronensäure, ebenfalls in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln vorhanden, transportiert das Aluminium dann sogar noch schneller ins Gehirn. Auch das Nervengift Glutamat beschleunigt Alzheimer. Grundsätzlich sollte man alle kennzeichnungspflichtigen Nahrungsmittelzusätze meiden.
Freie Radikale:
Hierunter versteht man aggressive Sauerstoffverbindungen, die unsere Zellen schädigen – nicht nur im Gehirn. Antioxidantien, allen voran Vitamine, können die gefährlichen freien Radikale unschädlich machen.
Cholesterin:
hohe Blutfette verstärken die Plaquebildung im Gehirn und in den Blutgefäßen. Darum sollte man alle tierischen Fette (Ausnahme fette Seefische Hering, Makrele, Lachs) meiden.
Bluthochdruck:
Finnische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Patienten mit einem hohen Blutdruck ein deutlich höheres Alzheimer Risiko haben. Ist der Bluthochdruck mit Herzkrankheiten gekoppelt, dann ist das Alzheimer Risiko sogar um dreifache erhöht.
Diabetes-Typ 2:
Bei dem so genannten Alterszucker mit Insulinresistenz ist der Blutzucker zwar erhöht, die Gehirnzellen können Ihr wichtigstes Substrat Zucker aber nicht mehr aufnehmen. Sie verhungern an vollen Töpfen – so könnte man das bildlich beschreiben. Hier steigt das Alzheimer-Risiko um 66 – 120 Prozent.
Übergewicht:
Übergewicht erhöht das Auftreten der drei zuvor genannten Risikofaktoren und fließt darum ebenfalls in die Wertung ein. Ein Body ‑Mass-Index (BMI) über 25 steigert das Alzheimer-/ Demenz-Risiko.
Osteoporose:
Eine amerikanische Studie zeigt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Osteoporose und Alzheimer besteht. Schwache Knochen – schwache Gehirnleistung. Hier scheint die Ursache im Östrogenspiegel zu liegen. Ist dieser im Alter noch hoch genug, hält er nicht nur die Knochen stark, sondern auch das Gehirn fit.
C‑reaktives Protein:
Diesen Blutwert kann Ihr Hausarzt messen. Wenn das sogenannte high-sensitivity CRP (hs-CRP) über 2.9 liegt, dann haben Sie 25 Jahre danach ein deutlich erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken.
Homocystein:
Wenn man schon beim Hausarzt ist, dann könnte man gleich den Homocystein-Spiegel im Blut mit bestimmen lassen. Spiegel über 5 mmol/l steigern das Alzheimer Risiko um das 4.5 ‑Fache. Doch Vorsicht: in den meisten Arztpraxen wird Homocystein wie andere normale Blutwerte abgenommen, und das kann zu falschen Ergebnissen führen. Das Blut sollte aus einer nicht gestauten Vene entnommen, dann rasch abzentrifugiert und gekühlt ins Labor gebracht werden. Das wird aber selten gemacht. Darum vertraue ich Homocystein-Werten nicht, die ich nicht selbst abgenommen habe. Hohe Dosen Vitamin B‑Komplex und Folsäure machen das Homocystein unschädlich.
So schützen Sie Ihr Gehirn
Bewegung:
Die Risikofaktoren Cholesterin, Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 bekommen Sie am besten durch Bewegung in den Griff und schlagen dabei gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn durch die Bewegung werden neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen geknüpft, viel effektiver als durch Gedächtnistraining oder alle anderen Maßnahmen zusammen. Der Vorteil: der ganze Körper wird gesünder, das Gehirn wird fitter, Sie fühlen sich wohler, und können häufig Blutfettsenker, Blutdrucktabletten und sogar Blutzuckertabletten bzw. Insulinspritzen reduzieren. Bei mehreren meiner Patienten konnte ich sogar einen insulinpflichtigen Diabetes derart verbessern, dass keinerlei Medikamente mehr benötigt wurden.
Bei der Bewegung fördern besonders „Überkreuzbewegungen“ wie Skilanglauf oder Nordic Walking die Vernetzung der Hirnzellen. Durch die Koordination von Armen und Beinen werden gleich mehrere Hirnzentren trainiert. Darum sind auch Koordinationssportarten wie Tanzen hilfreich. Generell werden durch Bewegung neue Synapsen zwischen den Hirnzellen geschaffen. Über je mehr solcher Verbindung Ihr Gehirn verfügt, desto leistungsfähiger ist es. Die frohe Botschaft: Selbst bei beginnender Demenz oder Alzheimer kann man hier wieder messbare Verbesserungen der Hirnleistung erzielen. Das hat eine Untersuchung der Universität Göttingen ergeben. Es gibt auch einige Ratgeber, die ganz gezielte Übungen dazu anbieten. Empfehlenswert ist das Buch vom Joseph Mohr: „Im Gleichklang der Kräfte“, welches in einem ganzen Kapitel die praktischen Anleitungen liefert. Diese Koordinations-Übungen haben es anfangs wirklich in sich, doch man erzielt schnelle Erfolge. Das Buch gibt es entweder im Buchhandel oder bei www.sanakinetik.de.
Ernährung:
Zusätzlich zur Bewegung können wir über die Ernährung viel Gutes tun, wenn wir uns nur wenige Faustregeln merken. Bei den Fetten gilt der Grundsatz: Meiden Sie alle Fette, die bei Raumtemperatur fest sind. Das gilt auch für die gehärteten Pflanzenfette wie Margarine. Als Ausnahme gelten nur die oben erwähnten fetten Seefische. Weizenkeimöl ist reich an Vitamin E und deshalb ein perfekter natürlicher Schutz für die Hirnzelle. Bei den Kohlenhydraten sollten Sie alles meiden, was schnell süß schmeckt. Das sind nämlich die kurzkettigen Zucker, die schnell ins Blut strömen und irgendwann zur Insulinresistenz führen können. Besser sind die langkettigen Kohlenhydrate, die erst nach sehr langem Kauen süß schmecken. Prinzipiell ist unser Kohlenhydratanteil für die heutige Lebensweise zu hoch, so dass wir Kohlenhydrate abends ganz weg lassen, und mittags zumindest reduzieren sollten. Ausnahme sind nur die Menschen mit einem hohen Bewegungspensum – die dürfen praktisch essen was Sie wollen. Doch selbst Leistungssportler essen mittlerweile ganz bewusst weniger Kohlenhydrate.
Vitamine und Antioxidantien:
Obst und Gemüse dürfen und sollen Sie essen, so oft es geht. Leider ist unser Obst heute längst nicht mehr so vitaminreich wie wir glauben. Eine Kiwi, reif in Neuseeland vom Strauch gepflückt, hat etwa 300 mg Vitamin C. Das ist der Vitamin C Wert, der auch in den geläufigen Vitamintabellen für unsere Lebensmittel steht. Das gilt aber leider nicht für die Krüppel-Kiwi, die wir auf unserem Teller haben. Die ist nämlich gar nicht erst reif geworden, sondern unreif gepflückt und im Schiffscontainer bei 4 Grad Celsius hergeschafft und beliebig lange gelagert worden. Die Früchte werden dann „on demand“ einem künstlichen Reifungsprozess ausgesetzt, indem man das Pflanzenstress-Gas Äthylen in den Container einleitet. Dadurch wird das Obst dann auch ohne Sonnenstrahlung „reif“. Hier essen wir dann nur noch 30 mg Vitamin C, also nur 10 % vom normalen Wert.
Bei meinen Patienten messe ich diese Vitamine im Blut. Das Ergebnis ist meist ernüchternd bis erschreckend. Besonders häufig besteht ein Mangel bei den „Nervenvitaminen“, allen voran Vitamin B 6 und Folsäure. Aber auch bei den antioxidativ wirkenden Spurenelementen und den gehirnaktiven Eiweißbausteinen bestehen viele Defizite. Darum empfehle ich meinen Patienten regelmäßig einen hoch dosierten und gut zusammen gestellten Komplex aus Vitaminen, Spurenelementen und essentiellen Aminosäuren einzunehmen. Einzelsubstitutionen bringen wenig, das haben umfangreiche Untersuchungen gezeigt. Nur in der richtigen Kombination potenziert sich die Einzelwirkung, dann allerdings verfügt der ganze Körper über einen effektiven Schutzschirm. Das mit Abstand beste Präparat heißt Sanaponte Immun pro und müsste es eigentlich auf Krankenschein geben. Das sind 7 Kapseln, die man einmal täglich nach einer Mahlzeit einnimmt – zu beziehen über www.sanaponte.de oder über Ihren freundlichen Apotheker.
Vielen Dank für so tolle, verständliche Infos…