Das vegetative oder autonome Nervensystem ist willentlich nicht beeinflussbar. Wenn ich den Arm ausstrecke, weil ich nach einem Apfel greifen will, wird das vom willkürlichen Nervensystem gesteuert. Wird der Körper dagegen durch ein bedrohliches Ereignis in den Angriffs- oder Fluchtmodus versetzt, dann geschieht das über das unwillkürliche Nervensystem, genauer gesagt über den Nervus Sympathikus. Dieser sorgt u. a. auch dafür, dass bei Aufregung der Puls ansteigt oder der Mund trocken wird, wenn man an das Rednerpult tritt.
Der Gegenspieler im unwillkürlichen Nervensystem ist der Nervus Parasympathikus, der eher für die Entspannung und Regeneration steht. Ist das Gleichgewicht des autonomen Nervensystems gestört, kann das zu erheblichen chronischen Erkrankungen führen. Früher sagte der Arzt dann gerne: „Sie haben eine vegetative Dystonie,“ was übersetzt nichts anderes heißt als: „Ich weiß auch nicht, was du hast…“
Heute werden die Störungen eher mit dem Etikett Burnout und Depression versehen und viel zu schnell mit Psychopharmaka behandelt. Diverse Studien belegen, dass die Wirkung dieser Medikamente gegen null tendiert, aber trotzdem langfristig eingenommen werden, weil die Absetzerscheinungen so fatal sind.
Durch unseren heutigen Lebensstil mit Sorgen und Stress gewinnt oft der Sympathikus die Überhand. Dem müssen wir durch viel Entspannung, Meditation und leichter Ausdauerbewegung entgegenwirken, um nicht in die Falle der stressbedingten chronischen Erkrankungen zu geraten.