Warum Alterszucker heute schon bei jungen Menschen auf dem Vormarsch ist – und wie die richtige Lebensweise und Ernährung eine Erkrankung verhindern.
Dass Diabetes drastisch auf dem Vormarsch ist, hat sich rumgesprochen – doch was viele nicht wissen: Diabetes Typ I – das ist der jugendliche Diabetes – macht dabei kaum mehr als fünf Prozent aus. Hier gehen die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch eine Autoimmunreaktion komplett unter. Diskutiert wird hier als (Mit-) Auslöser ein Vitamin-D-Mangel. Tatsächlich gibt es in nördlichen Gefilden mehr junge Betroffene als im Süden.
Altersdiabetes Typ II hingegen ist die am häufigsten vererbte Stoffwechselkrankheit überhaupt. Zum Glück haben wir ihren Ausbruch aber selbst in der Hand: In den Kriegsjahren und den mageren Zeiten danach gab es diesen Alterszucker – so wurde die Krankheit damals genannt – so gut wie gar nicht. Da aber heute schon Schulkinder mit entsprechenden Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht Alterszucker bekommen, wurde diese Art lieber Diabetes Typ II getauft. Hier produziert der Körper anfangs zu viel vom Masthormon Insulin, doch die Rezeptoren an den Zellen werden durch die ständige Zuckerzufuhr und die resultierende Überschwemmung mit Insulin unempfindlich für deren Wirkung.
Milliardenschäden durch hohe Werte
In der Folge steigt der Blutzucker, der ja nun nicht mehr in die Zellen verfrachtet werden kann, immer weiter an. Mit fatalen Folgen, höhere Blutzuckerwerte schädigen langfristig unsere Blutgefäße, Nieren, Augen und das Gehirn. Volkswirtschaftlich verursacht diese stille Pandemie enorme Kosten. So werden allein in Deutschland 20 Milliarden Euro jährlich ausgegeben für Medikamente und die Behandlungen der Folgekrankheiten, wenn Nieren geschädigt und Beine amputiert werden müssen.
Experten vermuten, dass sich die Kosten schon in den nächsten Jahren verdoppeln! Und wir Ärzte werden nun allerorten geschult, diese Zuckerkrankheit früh zu erkennen und eine Behandlung einzuleiten. Das wird die Kosten aber zumindest bei den Medikamenten nicht senken. Was derweil sogar viele Ärzte nicht wissen: Kohlenhydrate in der Ernährung sind nicht essenziell (mehr unter creditreform-magazin. de/ketose). Wenn man sie reduziert oder besser noch ganz weglässt, normalisieren sich Blutzuckerwerte in kürzester Zeit von selbst.
Nicht vergessen: Alle Kohlenhydrate sind im Endeffekt Zucker. Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln und auch Obst und Alkohol sind daher zu meiden. Fisch, Geflügel, Fleisch, Wild, Eier, Gemüse und die guten Omega-3-Fette dürfen dagegen grenzenlos gegessen werden. Mit dieser Art der Ernährung lässt sich nicht nur hervorragend abnehmen: Die Ursache für Alterszucker wird auf einen Schlag beseitigt. Zusätzliche Bewegung verbrennt dann noch den Restzucker.
Kohlenhydrate weglassen
Mein Vorschlag: Einfach bei der nächsten Blutuntersuchung den Langzeitzucker bestimmen lassen, HbA1c heißt dieser Wert. Der spiegelt nicht nur den aktuellen Blutzucker wider, sondern das Zuckerprofil der vergangenen sechs Wochen. HbA1c-Werte unter fünf Prozent wünsche ich mir für alle meine Patienten und Leser – dann ist die Kuh vom Eis. Wer bei höheren Werten keine Tabletten nehmen und später kein Insulin spritzen möchte, der sollte auf die für unser Leben ohnehin überflüssigen Kohlenhydrate ganz verzichten. Das ist leichter, als die Kohlenhydrate zu reduzieren. Denn schon nach wenigen Tagen Komplettverzicht hat man gar keine Gelüste mehr danach.