Soeben berichtete mir mein Apotheker über ein Gespräch mit einer Kundin. Sie erzählte: Mein Mann wurde im Krankenhaus praktisch für tot erklärt, sprich mit schlechtester Prognose nach Hause geschickt. Daraufhin ist er zu Dr. Spitzbart gegangen, und hat dann noch 5 Jahre gelebt. Und in diesen 5 Jahren hat er mehr gelebt, als in 70 Jahren zuvor. – Als ich das hörte, sind meine Augen feucht geworden.
Ich hasse es, wenn meine Kollegen Lebensprognosen abgeben und damit den Patienten mental beschränken. Anscheinend haben diese Mediziner noch nie etwas vom Nocebo-Effekt gehört. Das ist genau das Gegenteil von Placebo und bedeutet: Ich werde schaden. Hoffnung zu geben unterstützt alle Selbstheilungskräfte, die oft stärker sind als alle Medikamente zusammen. Hoffnung geben heißt Leben geben. Das ist die vornehmste ärztliche (nicht medizinische) Aufgabe. Wie Ihr wisst, differenziere ich zwischen Ärzten und Medizinern. Ich darf noch einmal meinen verehrten Lehrer, Prof. Dr. Gallmeier, den ehemals obersten Onkologen Deutschlands, mit folgendem Satz zitieren: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ DAS war ein Arzt!