Gesund durch den Winter

Unser Immun­sys­tem ent­schei­det über gesund oder krank. Nimmt man jeden Schnup­fen mit? Oder kann man sogar als Polar­for­scher die Ant­ark­tis berei­sen, ohne zu erkran­ken? Manch­mal bekämpft das Immun­sys­tem auch die kör­per­ei­ge­nen Struk­tu­ren und führt zu Auto­im­mun­krank­hei­ten wie Rheu­ma, Hash­i­mo­to und Dia­be­tes Typ I. Eine Bestandsaufnahme.

Grund­sätz­lich gilt: Das kom­pe­ten­te Immun­sys­tem besteht aus Eiweiß. Alle immun­kom­pe­ten­ten Zel­len wie Leu­ko­zy­ten, Lym­pho­zy­ten und Makro­pha­gen wer­den aus Pro­te­inen zusam­men­ge­setzt. Wir erin­nern uns: der Begriff Pro­te­in wird vom grie­chi­schen Wort „pro­teo“ abge­lei­tet, das bedeu­tet „ich gehe vor­an“. Nur mit hohen Eiweiß­spie­geln im Blut geht man also voran.

Das gilt nicht nur für das Immun­sys­tem, son­dern auch für den Kno­chen- und Mus­kel­auf­bau sowie für das hof­fent­lich belast­ba­re Hor­mon­kos­tüm. Kurz­um: Alle ana­bo­len Pro­zes­se in Kör­per und Geist sind von einem hohen Eiweiß­spie­gel im Blut abhän­gig. Bei nied­ri­ge­ren Eiweiß­wer­ten wer­den die uner­wünsch­ten kat­abo­len (abbau­en­den) Pro­zes­se geför­dert. Und hier beginnt das Pro­blem: Bei den meis­ten Pati­en­ten ist der Leis­tungs­pa­ra­me­ter Gesamt­ei­weiß trau­rig nied­rig. Dadurch ver­schen­ken die Betrof­fe­nen bio­lo­gi­sches Poten­zi­al – sprich: Sie blei­ben unter ihren Fähigkeiten.

Den Spei­se­plan anpassen

Der Mensch setzt täg­lich 400 Gramm Eiweiß um – bei gleich­zei­tig feh­len­den Spei­cher­mög­lich­kei­ten. Daher sind wir auf die täg­li­che Zufuhr ange­wie­sen. Doch die­ser Wert bezif­fert die Unter­gren­ze, die wir min­des­tens errei­chen soll­ten. Für uns heißt das: lie­ber vier Spie­gel- oder Rührei­er zum Früh­stück als eine Mar­me­la­densem­mel. Fisch, Geflü­gel und Fleisch soll­ten eben­falls regel­mä­ßig auf dem Spei­se­plan ste­hen, um durch die Eiweiß­zu­fuhr die ana­bo­len Pro­zes­se zu unter­hal­ten. Dazu vie­le gute Ome­ga-3-Fet­te, Gemü­se und Sala­te – fer­tig ist die Kraft­nah­rung, die nicht nur das Immun­sys­tem stärkt.

Fer­ner muss das Immun­sys­tem „geimpft“ sein. Aber bit­te nicht durch eine Grip­pe­imp­fung, die ich nur im Aus­nah­me­fall emp­feh­le. Alle drei bis vier Jah­re wird ohne­hin eine neue Sau durchs Dorf getrie­ben, die mei­ne Pati­en­ten ver­un­si­chert. Vogel- und Schwei­negrip­pe waren die Schreck­ge­spens­ter, mit denen wir in der Ver­gan­gen­heit ver­rückt gemacht wur­den. Ich per­sön­lich ken­ne kei­nen ein­zi­gen Pati­en­ten, der je infi­ziert wur­de. Mit unse­rer Angst lässt sich viel Geld verdienen.

Was ich viel­mehr mei­ne, ist: Jeder kann sich selbst imp­fen, und zwar durch die regel­mä­ßi­ge Auf­nah­me von klei­nen Men­gen von Kei­men. Also weni­ger Sagro­tan und etwas mehr Schmutz, bit­te. Zusätz­lich akti­viert ein regel­mä­ßi­ges Aus­dau­er­trai­ning das Immun­sys­tem. Men­schen, die bei Wind und Wet­ter ihre Jog­ging-Run­de dre­hen, sind sehr viel sel­te­ner krank als Stu­ben­ho­cker.
Vit­amin C, Vit­amin D und Zink sind die wei­te­ren Zau­ber­stof­fe für das Immun­sys­tem. Bei mei­nen Pati­en­ten mes­se ich regel­mä­ßig immer wie­der erheb­li­che Defi­zi­te die­ser essen­ti­el­len Sub­stan­zen. Hier heißt es immer klot­zen statt kle­ckern, auch ein­mal in Form einer Kap­sel, wenn es denn hohe Dosen sein sollen.

Wer bei­spiels­wei­se spürt, dass eine Grip­pe im Anzug ist, soll­te umge­hend stünd­lich 500 Mil­li­gramm an Vit­amin C zu sich neh­men, dann bricht die Grip­pe erst gar nicht aus. Auf die Bedeu­tung von Vit­amin D – dem Son­nen­hor­mon – habe ich schon mehr­fach hin­ge­wie­sen. In der dunk­le­ren Jah­res­zeit haben alle Men­schen in unse­ren Brei­ten, die nicht regel­mä­ßig einen gro­ßen Ess­löf­fel Leber­tran ver­spei­sen, einen ekla­tan­ten Vitamin‑D Man­gel. Ich emp­feh­le mei­nen Pati­en­ten des­halb die täg­li­che Zufuhr von 5.000 I.E. Vit­amin D. Das ver­bes­sert nicht nur das Immun­sys­tem und stärkt die natür­li­che Krebs­ab­wehr, son­dern mini­miert gleich­zei­tig auch das Risi­ko für auto­im­mu­ne Prozesse.

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
XING

1 Kommentar zu „Gesund durch den Winter“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Picture of Dr. med. Spitzbart

Dr. med. Spitzbart

Facharzt für präventive und orthomolekulare Medizin

Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren:

Logo PRaxis Dr. med Spitzbart

Dr. Spitzbart ist spezialisiert auf präventive und orthomolekulare Medizin und leitet die erste Praxis in Österreich für Gesunde.

Menü

Newsletter Anmeldung

die neuesten Informationen rund um Ihre Gesundheit