Arte­rio­skle­ro­se: Wie hoch ist Ihr Verkalkungsrisiko?

Neben Bewe­gungs­man­gel und Über­ge­wicht begüns­ti­gen auch die Gene Arte­rio­skle­ro­se. Wer kom­plett frei von Risi­ko­fak­to­ren ist, könn­te locker 120 Jah­re alt werden.

Durch Gefäß­ver­kal­kung (Arte­rio­skle­ro­se) mit den Fol­ge­krank­hei­ten Herz­in­farkt und Schlag­an­fall ster­ben immer­hin 50 Pro­zent der Men­schen in den Indus­trie­län­dern. Grund genug, sich etwas inten­si­ver mit den Ursa­chen dafür zu beschäf­ti­gen. Was kann man selbst zur Ver­hü­tung bei­tra­gen? Arte­rio­skle­ro­se ist ein mul­ti­fak­to­ri­el­les Gesche­hen. Das bedeu­tet: Es gibt vie­le Ursa­chen und Risi­ko­fak­to­ren, die die Gefäß­ver­kal­kung begüns­ti­gen und beschleu­ni­gen. Wer frei von Risi­ko­fak­to­ren ist, der könn­te locker 120 Jah­re alt werden.

Erhöh­te Blut­fet­te, Blut­druck, Blut­zu­cker, Harn­säu­re, Niko­tin, Über­ge­wicht sowie Bewe­gungs­man­gel sind die bekann­te­ren Ursa­chen. Nicht ganz so bekannt, aber nicht weni­ger schäd­lich sind die gene­tisch deter­mi­nier­ten Risi­ko­fak­to­ren wie Homo­cystein und das Lipo­pro­te­in (a). Bei­des wird bei Rou­ti­ne­un­ter­su­chun­gen nicht gemes­sen. Beson­ders wenn in der nähe­ren Ver­wandt­schaft meh­re­re Fäl­le von Herz­in­farkt und Schlag­an­fall auf­ge­tre­ten sind, rate ich zur Bestim­mung die­ser Para­me­ter im Blut. Denn auch hier gilt: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Das Homo­cystein soll­te den Wert von zehn Micro­mol pro Liter (μmol/l) nicht über­schrei­ten, sonst steigt das Ver­kal­kungs­ri­si­ko steil an. Ach­tung: Steht das Blut zu lan­ge vor der Unter­su­chung beim Arzt oder im Labor, steigt die­ser Wert falsch posi­tiv an. Das bedeu­tet, es wird ein Risi­ko ange­zeigt, das gar nicht vor­han­den ist. Hier könn­te man den Blut­wert unter Umge­hung des Haus­arz­tes direkt im Labor unter­su­chen las­sen. Bei einem erhöh­ten Wert rate ich mei­nen Pati­en­ten zur täg­li­chen Ein­nah­me eines hoch dosier­ten Vit­amin-B- Kom­ple­xes mit Fol­säu­re. Das baut das Homo­cystein nach­weis­lich ab.

Gesund essen, nicht rauchen

Ist das Lipoprotein(a) im Blut über 30 Mil­li­gramm pro Dezi­li­ter (mg/dl) erhöht, kann man eben­falls mit höhe­ren Spie­geln von B‑Vitaminen und zusätz­li­chem Vit­amin C – cir­ca fünf Gramm pro Tag – ent­ge­gen­wir­ken. Mer­ke: Risi­ko­fak­to­ren addie­ren sich nicht, sie poten­zie­ren sich. Man kann Läu­se oder Flö­he haben – oder aber auch Läu­se und Flö­he. Dann heißt es, das Rau­chen ein­stel­len, ein täg­li­ches Bewe­gungs­pro­gramm aus­füh­ren und die Ernäh­rung anpassen.

Prin­zi­pi­ell gilt, dass die Ome­ga-6-Fet­te die Ver­kal­kung för­dern – das sind vor allem die tie­ri­schen Fet­te. Aber auch gehär­te­te pflanz­li­che Fet­te wie Mar­ga­ri­ne und Becel sind der Gesund­heit weni­ger zuträg­lich, als es uns die Wer­bung glau­ben machen möch­te. Mar­ga­ri­ne ist viel schäd­li­cher als But­ter – und die ist auch nicht gera­de gesund für unse­re Blut­ge­fä­ße. In Isra­el, wo die jüdi­schen Spei­sen­ge­set­ze das gemein­sa­me Ver­ar­bei­ten von Fleisch mit Milch­pro­duk­ten ver­bie­ten, wird die But­ter durch Mar­ga­ri­ne aus Son­nen­blu­men­öl ersetzt.
Dar­aus hat sich das „israe­li­sche Para­do­xon“ ent­wi­ckelt: Die Israe­lis haben die nied­rigs­ten Cho­le­ste­rin­spie­gel aller west­li­chen Län­der, bei den gleich­zei­tig höchs­ten Raten an Herz­in­fark­ten und Fettleibigkeit.

Ome­ga-3-Fet­te schüt­zen eher die Gefä­ße, als dass sie ihnen scha­den. Dar­um soll­te das Essen reich an guten Ölen, aber auch an fet­ten See­fi­schen sein. Lachs, Makre­le oder Hering soll­ten häu­fi­ger auf dem Spei­se­plan ste­hen als Cor­don bleu, Schnit­zel oder Schweins­ha­xe. Immer noch rela­tiv unbe­kannt ist die Tat­sa­che, dass 90 Pro­zent des geges­se­nen Frucht­zu­ckers (Fruk­to­se) direkt in Fett umge­wan­delt wer­den. Dar­um erschei­nen das heu­te so süß gezüch­te­te Obst und natür­lich alle mit Fruk­to­se gesüß­ten Spei­sen und Geträn­ke in einem ganz ande­ren Licht.

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Dr. med. Spitzbart

Facharzt für präventive und orthomolekulare Medizin

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Dr. Spitzbart ist spezialisiert auf präventive und orthomolekulare Medizin und leitet die erste Praxis in Österreich für Gesunde.

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